Das Werden in der Natur schafft sie selbst – Sterbehilfe gibt der Mensch.
Klaus Ender
Im Wort ist die Seele in ihrer Willkür sichtlich, im Auge in ihrem unwillkürlichen Wesen und Sein; daher kann der Mensch so leicht durch das Wort lügen und so schwer durch das Auge.
Alban Stolz
Was wünschen Sie zum Abendbrot', fragte der Gefängnisdirektor den armen Sünder, der morgen früh am Galgen sterben soll. "Sie dürfen essen und trinken, was und soviel Sie wollen." "Schade!" sagte der Delinquent. "Wenn Sie mich das drei Monate früher gefragt hätten, wär" der ganze Raubmord nicht passiert.
Alfred Polgar
In Hinsicht auf die Schätzung der Größe eines Menschen gilt für die geistige das umgekehrte Gesetz der physischen: diese wird durch die Ferne verkleinert, jene vergrößert.
Arthur Schopenhauer
Recht zu leben, glaubst du, das sei etwas Geringes? Nein, das ist etwas Großes, ja das Höchste.
Bernhard von Clairvaux
Der Vers ist der König, der Aphorismus der Hofnarr.
Carl Ludwig Schleich
Das Bedürfnis ist immer beschwerlich.
Denis Diderot
Wir sollten unsere Gefühle nicht im Regen stehen lassen. Sie gehören überdacht.
Ernst Ferstl
Ein Frauenherz bricht eher, als es dem Geliebten ein Leid zufügt.
Fanny Lewald
Der Mensch beträgt sich unwillkürlich vornehm, wenn er sich gewöhnt hat, von den Menschen nichts zu wollen und ihnen immer zu geben.
Friedrich Nietzsche
Es gibt nur drei Methoden, um leben zu können: betteln, stehlen oder etwas leisten.
Honore von Mirabeau
Ein freundlich Wort findet immer guten Boden.
Jeremias Gotthelf
Wie befiehlt man einem Mann, als letzter Mann in Vietnam zu sterben? Wie befiehlt man einem Mann, als letzter Mann für einen Fehler zu sterben?
John Kerry
Die halbe Zeit vergeht im Widerstand, die halbe mit dem Ärger.
Karl Kraus
Problem in der Jugend: vieles, was du brauchen könntest, kannst du dir noch nicht leisten. Problem im Alter: vieles, was du dir leisten könntest, kannst du nicht mehr brauchen.
Karl-Heinz Karius
Man kann durch Gewalt herrschen, aber niemals durch bloße Geschicklichkeit. Höchste Kunst ist, ohne Gewalt zu herrschen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Tatort Manuskript, nicht jedem Täter gelingt das Verwischen fremder Spuren.
Manfred Hinrich
Gibt es für Trostlosigkeiten überhaupt ein andres vorm Schlimmsten Rettendes als daß niemand sie weiß?
Stefan George
Man erfährt als letzter, wenn man nicht gebraucht wird.
Stefan Schütz
Das Unlogische ist bei phantasiereichen Frauen nichts als ein Überspringen von Mittelgliedern und stellt in gewissem Sinne nicht eine niedrige, sondern umgekehrt eine höhere Form der Unterhaltung dar.
Theodor Fontane
Denn ganz ohne Bild lässt sich nichts Göttliches fassen.
Zacharias Werner