Wer durch viele Fenster schaute, erblickt auch aus dem eigenen immer etwas Neues.
Bernd Engler
Leere Köpfe haben keine eigenen Gedanken. Dafür Kuckuckseier, die sich in ihnen breit machen und das Nest zu einem Kuckucksnest verwandeln.
Erhard Blanck
Des Menschen Glück ist nicht an seine Kraft, sondern an seine Laune geknüpft.
Friedrich Hebbel
Mit Goldbuchstaben müßte man das Wort Ehrfurcht über Neudeutschlands Pforte hämmern. Denn es ist eine Kraft der Sammlung des Gemütes, daß sich tapfer und vertrauend zum Lichte in und über uns bekennt.
Friedrich Lienhard
Dem einen Temperament ist es von Nutzen, seinen Verdruß in Worten auslassen zu können: in Reden versüßt es sich. Ein anderes Temperament kommt erst durch Aussprechen zu seiner vollen Bitterkeit: ihm ist es rätlicher, etwas hinunterschlucken zu müssen: der Zwang, den Menschen solcher Art sich vor Feinden oder Vorgesetzten antun, verbessert ihren Charakter und verhütet, daß er allzu scharf und sauer wird.
Friedrich Nietzsche
Zur Arbeit ist der Mensch so von Natur bestimmt, Daß er selbst Arbeit zum Vergnügen übernimmt.
Friedrich Rückert
Falsche Bescheidenheit ist Anmaßung.
Gotthold Ephraim Lessing
Das Ideal eines Nachrichtensprechers ist eine völlig neutrale, unbeteiligte Stimme, sozusagen ein akustischer Eunuch.
Harold Cox
Damit wir sehen, was wir hören Erfand Herr Braun die Braunschen Röhren. Wir wär'n Herrn Braun noch mehr verbunden, Hätt' er was anderes erfunden.
Heinz Erhardt
Eine Ehe besteht nicht darin, daß man alles miteinander teilt. Als ich Gerty heiratete, war sie zwanzig und ich siebenundzwanzig und ich habe nie darüber gedacht, ob sie sich auch für die Gespräche interessiert, die ich mit meinen Freunden führe, und wenn ich etwas vorlas, so war ihr das nicht sehr angenehm, und sie ging aus dem Zimmer, und heute noch kann sie das Vorlesen nicht leiden, und alles ist gut so, wie es ist.
Hugo von Hofmannsthal
Man sagt: Eitles Eigenlob stinket. Das mag sein; was aber fremder und ungerechter Tadel für einen Geruch habe, dafür hat das Publikum keine Nase.
Johann Wolfgang von Goethe
Scheint es manchmal, als wenn wir uns förmlich beeiferten, uns unglücklich zu machen, so möchte man fast annehmen, wir ahnten den Wert des Unglücks für unser besseres Selbst.
Karl Gutzkow
Entlasse dein Talent beizeiten, warte nicht, bis du von ihm entlassen wirst.
Marie von Ebner-Eschenbach
Arbeite und erwirb, und du hast das Rad des Zufalls angekettet.
Ralph Waldo Emerson
Ich war mein Leben lang unabhängig. Und so eine Unabhängigkeit gibt einem eine gewisse Kraft.
Simone Thomalla
Die stillen Helden kann man nicht zum Schweigen bringen.
Stefan Schütz
Der Pfarrer ist der Vermittler zwischen Kleingeist und Größenwahn.
Thomas Häntsch
In gutgearteten Seelen ist ein wahrer Schmerz, was auch seine Ursache sein möge, immer ewig. Und wenn man behauptet, dass die Zeit oder andere Umstände ihn minderten, so sind das Worte, die nur für die schwächliche Empfindung Geltung haben.
Wilhelm von Humboldt
Hat man sich einmal an dieses Leben in Ideen gewöhnt, so verlieren Kummer und Unglücksfälle ihren Stachel. Man ist wohl wehmütig und traurig, aber nie ungeduldig und ratlos.
Unglück macht Männer gefühlvoller.
William Makepeace Thackeray
So gut wie die Damen nachts auf den Kanälen können wir es noch nicht singen.
Wolf-Dieter Poschmann