Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.
Rainer Maria Rilke
Ungerechtigkeit: eine Last, welche von allen, die wir anderen aufbürden oder selber tragen, in der Hand am leichtesten und auf dem Rücken am schwersten ist.
Ambrose Bierce
Schenkt Aufmerksamkeit, die kann man nicht umtauschen.
Anonym
Alles was am Schachbrett zählt sind gute Züge.
Bobby Fischer
Das eigentliche Geheimnis der Menschenkenntnis ist ein lauteres, von Eitelkeit möglichst freies Herz; solche Leute gewinnen allmählich einen Scharfblick, der durch alle Hüllen geht.
Carl Hilty
Die größten Wahrheiten sind zuerst paradox, zuletzt trivial.
Keine Philosophie und keine Moral kann bei der großen Menge jemals die Religion ersetzen.
Friedrich Christoph Schlosser
Große Schmerzen sind stumm.
Friedrich Schiller
Der wahre Kritiker muß alle Arten von Witz haben.
Friedrich Schlegel
Man kann im Ruhm doch etwas tun; man kann im Tun doch etwas ruhn.
Friedrich von Logau
Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme.
Heinrich Heine
Weißt du wohl Schnucke, daß ich verliebt bin - rate einmal in wen?
Hermann von Pückler-Muskau
Was man am meisten ersehnt, erfüllt sich nicht, und wenn es eintrifft, dann nicht zu der Zeit noch unter den Umständen, wo es die größte Freude bereitet hätte.
Jean de la Bruyère
Der Geist der Unterhaltung besteht weit weniger darin, viel Geist zu zeigen, als vielmehr andere ihn finden zu lassen.
Hoffnung ist Labsal dem wundesten Herzen.
Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Der Fortschritt ist halt wie ein neuentdecktes Land; ein blühendes Kolonialsystem an der Küste, das Innere noch Wildnis, Steppe, Prärie. Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, daß er viel größer ausschaut, als er wirklich ist.
Johann Nestroy
Wenn unsere Presse sich als das gäbe, was sie wirklich ist, als Element der capitalistischen Weltordnung wohl sein muß, um wie viel besser stünde es um uns!
Karl Kraus
Wer ob gewissen Dinge den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren.
Markus M. Ronner
Wir unterliegen im Leben selten der Kraft der Angreifer, die zumeist schwach sind und es blieben, kämpfte nicht unsere eigene Schwäche mit ihnen gegen uns.
Otto von Leixner
Am Abend und am Morgen ist der Himmel rot. Am Abend und am Morgen ist die Luft kühler als am Tag, singen die Vögel heller, ist der Wald frischer. So auch in den Morgenstunden und in der Abendzeit des einen flüchtigen Tages, der das Menschenleben heißt. Abend und Morgen sind einander näher verwandt als dem Tage. Ihr Gemeinsames ist, daß der Mensch an seinem Morgen in sein Leben hineinwächst, das ihm noch fremd ist, und am Abend langsam einem anderen Leben sich naht, das er nicht kennt.
Paul Keller
Über einen tiefen Graben kann man nur springen. Wer den Weg zuerst mit einem kleinen Schritt testen will, wird naß.
Peter Hohl