Der Bürgerkrieg hat bekanntlich seine Gesetze, und sie haben noch niemals als Gesetze der Humanität gegolten.
Leo Trotzki
Denn welcher Mensch bleibt, wenn er nichts mehr scheut, gerecht?
Aischylos
Dem Humoristen wird es auch im aufgeräumtesten Moment niemals einfallen, sich mit seinem Publikum zu encanaillieren. Nur der Witzbold ist es, der gerne vertraulich und beifallwerbend ins Parterre oder zum Leser hinüberblinzelt und jederzeit bereit ist, auch eine Gestalt, die er selbst geschaffen, zu verraten und feig im Stiche zu lassen, wodurch er die mediocre geistige Atmosphäre schafft, in der allein er zu wirken vermag.
Arthur Schnitzler
Allzu früh und fern der Heimat mussten hier sie ihn begraben.
August von Platen-Hallermünde
Die Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aber aus dem Respekt.
Daniel Defoe
Wohin seid ihr, goldne Tage? Wohin bist du, Feenland, Wo ich ohne Wunsch und Klage Lebte an der Unschulds Hand?
Franz Grillparzer
Wem hoch und niedrig gleich, gleichviel ist hart und weich, gleichgültig reich und arm, der ist in Armut reich.
Friedrich Rückert
Eine glückliche Ehe ist das Ergebnis allmählichen Wachsens; die Liebe trägt dazu bei, das die Einkerkerung ganz unmerklich vor sich geht.
Graham Greene
Man preist das Kindesalter als das glücklichste im Menschenleben, und mithin müssen die neun Monate fötaler Existenz gewiß die allerglückseligsten sein.
Heinrich Hoffmann
Er ist in den Tod gegangen, auf daß der Tod an seinem Tod den Tod finde.
Hieronymus
Die Philosophie wimmelt von fehlerhaften Definitionen, vornehmlich solche, die zwar wirkliche Elemente zur Definition, aber noch nicht vollständig enthalten.
Immanuel Kant
In Zeiten des bargeldlosen Verkehrs wird auch Denkbares aus dem Verkehr gezogen.
Jürgen Wilbert
Sinnlichkeit weiß nichts von dem, was sie getan hat. Hysterie erinnert sich an alles, was sie nicht getan hat.
Karl Kraus
Das Schicksal ist ein Verräter.
Konstantinos Kavafis
Man muß das Leben wichtig nehmen. Wenn man das Leben wichtig nimmt, so nimmt der Gewinn an Wichtigkeit ab.
Lü Buwei
Das ist der Fluch der Medizin: alles, was machbar ist, wird irgendwann gemacht – es sei denn man verpflichte sich mit dem französischen Reproduktionsmediziner Jacques Testart einer "Ethik der Nicht-Forschung".
Markus M. Ronner
Das Leben... ist einfach eine mauvais quart d'heure, garniert mit köstlichen Augenblicken.
Oscar Wilde
Die Zeit steht nicht still, auch nicht die Entwicklung der Persönlichkeit.
Peter J. Linder
Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können.
Teresa von Ávila
Ich traue ihm nicht mehr zu als fünf Meter achtzig.
Tim Lobinger
Tourismus: der Kampf ums Erleben.
Wolfgang Mocker